Ich komm vor Deinen Gnadenthron

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1
Ich komm vor Deinen Gnadenthron,
Nähr hier mein Herz so reich mit Dir,
Barmherzigkeit und Gnade find,
Zum rechten Zeitpunkt hilfst Du mir.
2
Seh hier Dein liebes Angesicht,
Hell scheint Dein Licht, mein Herz belehrst,
Mit Deinen Strahlen heilst Du mich,
Mein Selbst und Sünde ganz verzehrst.
3
Ja, hier erleuchtet mich Dein Licht,
Den wahren Zustand stellt es bloß;
Seh froh: Dein Blut wäscht Sünde ab,
Es macht mich rein und tadellos.
4
Hier salbt mich innerlich Dein Geist,
Er wirkt Dein Wesen ein in mich;
Hier Deinen Herzenswunsch erfahr,
Vor Deinem Thron genieß ich Dich.
5
Am Morgen les zuerst Dein Wort,
So wie die Priester machten Licht;
Hier fließt Dein Geist wie Öl in mich,
Erhellt Dein Wort und gibt mir Sicht.
6
So wie der Priester Weihrauch bringt,
Bring ich Gebete hin zu Dir;
Wie Weihrauch bist als Geist vermengt
Mit dem Gebet, das fließt aus mir.
7
Dein Wort ist Licht und Speise, Herr;
Erleuchtet, stärkt und nimmt mich ein;
Mich sehn zu lesen, essen mehr,
Im Licht zu weiln, gesättigt sein.
8
Du bist der Strom des Lebens, Herr,
Erweckst und tränkst mich innerlich;
Wünsch mir zu beten, trinken mehr,
Bis Du in Strömen fließt durch mich.
9
Du steigst als Weihrauch auf zu Gott,
In Dir nimmt Gott uns völlig an;
Drum will ich beten mehr und mehr,
Dir süßen Duft darbringen kann.
10
Beim Lesen leuchtet mir Dein Licht,
Durch beten Du den Durst mir stillst;
So werd ich reich mit Dir versorgt,
Durch mich zu andern fließen willst.
11
Nach mehr Gemeinschaft sehn ich mich,
Beim Lesen eins möcht sein mit Dir;
Oh Herr, mit Dir durchtränke mich,
Bis Du reich überfließt aus mir.