Seit ich sah, wie schön die Welt ist

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1
Seit ich sah, wie schön die Welt ist,
Wär bereit neu blind zu sein;
Nicht verliern möcht Deine Freude,    
Die mich einst nahm völlig ein.
 
Sah die Schönheit dieser Welt an,
Wär bereit neu blind zu sein;
Deine Gegenwart und Freude    
Solln wie einst mich nehmen ein.
2
Sonne, Abendrot und Sterne
Werd ich sehn im Paradies,
Doch als Blinder auf der Erde
Dein Erbarmen reicht gewiss.
3
Möcht vom Dorn nicht mehr befreit sein,
Doch nach Gnade sehn mich schlicht,
Hinterm Vorhang Herrlichkeit seh,
Sie strahlt hell auf mein Gesicht.
4
Nur durch Glauben, nicht durch Schauen,
Seh ich Ihn auch in der Nacht;
Er erfuhr nichts als Verachtung,
Doch ich seh nur Seine Pracht.
5
Sonne, Sterne, Mond, Planeten,
Scheinen hell, so weit und breit,
Doch vom Dorn-gekrönten Haupt strahlt
Noch viel hellre Herrlichkeit.
(Dieser Lobpreis wurde kurz danach geschrieben, nachdem die Autorin, blind geboren, ihr Sehvermögen erlangte.)