Oh dass mein Geist doch fließt

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1
Oh dass mein Geist doch fließt,
    Dass er reich fließt!
Ich fleh zu Dir, oh Herr,
    Bis er reich fließt!
Vergangnes lass ich sein,
Die Mauern reiße ein,
Möcht meinen Geist befrein,
    Dass er reich fließt!
2
Oh dass mein Geist doch fließt,
    Dass er reich fließt!
Ich ruf Dich an, oh Herr,
    Bis er reich fließt!
Nicht Selbstzufriedenheit,
Noch Selbstgefälligkeit,
Mein Geist sei ganz befreit,
    Dass er reich fließt!
3
Oh dass mein Geist doch fließt,
    Dass er reich fließt!
Inständig bitt ich Dich,
    Bis er reich fließt!
Hochgeistig nicht zu sein,
Stolz nimmt mich nicht mehr ein,
Fließ doch in mir so rein,
    Fließ immerzu!
4
Oh dass mein Geist doch fließt,
    Dass er reich fließt!
Hierzu ersuch ich Dich,
    Bis er reich fließt!
Absondern ist vorbei,
Von Selbstverbessrung frei,
Mein Geist gedämpft nicht sei,
    Doch kräftig fließt!
5
Oh dass mein Geist doch fließt,
    Dass er reich fließt!
Ich bitte Dich, oh Herr,
    Bis er reich fließt!
Mein Selbstvertrauen brich,
Vom Thron des Selbst weich ich,
Im Geist durchströmst Du mich
    Mit Leben, Herr.
6
Oh dass mein Geist doch fließt,
    Dass er reich fließt!
Erhör mein Beten, Herr,
    Bis er reich fließt!
Oh, nicht nur Du und ich,
Bau auf mit andren mich,
Vermeng uns innerlich,
    Im Geist, oh Herr.