Nimm weg die Schleier, Herr

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1
Nimm weg die Schleier, Herr,
Ich möchte sehn Dein Licht,
Erkennen alles recht,
Betrogen sein möcht nicht.
 
Oh, mög Dein Licht voll Leben
Nun meine Nacht wegheben,
Mir klare Sicht mög geben,
Herr, dafür bete ich.
2
Ich kenne mich selbst kaum,
Und Stolz verblendet mich,
Oft denk: „Nur ich hab Recht!“
Welch selbstzufriednes Ich!
3
Noch weniger kenn Dich,
Nur Lehre bringt nicht weit;
Erleuchtung fehlt mir sehr
Von Deiner Wirklichkeit!
4
Dein Leben, Herr, in mir,
Im Dunkeln nicht erkenn,
Ob’s Fleisch sei oder Geist,
Noch nicht die beiden trenn.
5
Den Weg, den Du, Herr, führst,
Mir häufig ist nicht klar;
Ich zieh mich gern zurück
Weich ab vom Weg sogar.
6
Und Deinen Willen, Herr,
So selten gut erkenn,
Mit meinem oft vertausch,
Dagegen mich auflehn.
7
Für die Gemeinde brauch
Ich Deine Sicht noch mehr,
Möcht Deine Weisheit und
Leibleben kennen, Herr.
8
Möcht ohne Schleier sein,
Klar sehn wie Du, oh Herr,
Am Stolz nicht klammern fest,
Betrogen sein nicht mehr.